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„The Stand“ – Es ist mal wieder Zeit für die Postapokalypse

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Ist es genau der richtige oder exakt der falsche Zeitpunkt für eine Mini-Serie, die eine Welt beschreibt, die durch eine seltsame, grippeähnliche Plage an den Rand des Abgrunds gebracht wurde? Als die Neuverfilmung von Stephen Kings epischen Roman „The Stand - Das letzte Gefecht“ (im Shop) in Angriff genommen wurde, war von Covid19 noch keine Rede, zumindest nicht außerhalb von Kreisen warnender Wissenschaftler, die schon seit Jahren genau das vorausgesagt hatten, was die Welt seit einem dreiviertel Jahr durchlebt. Vielleicht liegen Geschichten über globale Pandemien also einfach in der Luft, nicht nur in diesem Jahr, sondern immer wieder.

1978 wurde „The Stand“ zum ersten Mal veröffentlicht, als erst fünftes Buch im inzwischen auf über 60 Romane und unzählige Kurzgeschichten angewachsenen Werk von Stephen King. Zehntausende Seite umfasst dieses Werk inzwischen, Ende der 70er traute sein Verlag King und vor allem der Ausdauer der Leser noch nicht ganz, so erschien nur eine um gut 400 Seiten gekürzte Version. Erst 1990 – King war inzwischen ein Weltstar und Bestseller-Autor – wurde die ungekürzte Verfassung veröffentlicht, die mit 1152 Seiten (in der englischen Version) immer noch Kings längster Roman ist.

Das ist insofern von Belang für eine filmische Adaption, als sich die Frage stellt, wie solch eine Menge an Handlung in eine neunteilige Serie zu komprimieren ist, wie sie nun Josh Boone und Benjamin Cavell vorlegen. Zumal eine Serie, die nicht bei Netflix oder Amazon an einem Tag Online gestellt wird und somit in einem Rutsch gesehen werden kann, sondern eine, deren Folgen Woche für Woche bei Starzplay veröffentlicht werden. Ob der Zuschauer also Woche für Woche einschaltet hängt vom Cliffhanger ab, von der Neugier, mehr zu erfahren. Und um das zu gewährleisten, greifen die Macher tief in die Struktur des Romans ein, mit durchwachsenem Erfolg.

Begann der Roman atemlos, mit langen Beschreibungen etlicher Figuren, die zu den wenigen Überlebenden einer Pandemie zählen, die als Captain Trips bezeichnet wird, bedient sich die Serien-Adaption einer Rückblendenstruktur. Monate nach Ausbruch der Pandemie haben sich die Überlebenden in den Ausläufen der Rocky Mountains in Colorado versammelt, darunter der Nerd Harold (Owen Teague), der eine ungesunde Obsession für seine ehemalige Babysitterin Frannie (Odessa Young) hat, die inzwischen mit Stu (James Marsden) liiert ist. Was diese Figuren zu Beginn der Pandemie erlebten, wie sie nach Colorado fanden, wird nun in langen Rückblenden ausgebreitet, deren Spannung bescheiden bleibt.

Worum es eigentlich geht wird durch eine Nebenfigur angedeutet: Die uralte Abagail (Whoopi Goldberg), eine Art spirituelle Mutter, die manchen Überlebenden in Visionen erschienen ist und ihnen den Weg gewiesen hat. Hier deutet sich die übernatürliche Komponente der Geschichte an, die ansonsten in den ersten Folgen noch völlig fehlt. Man muss schon ein King-Kenner sein, um im ersten kurzen Auftritt von Randall Flagg (Alexander Skarsgård), die von King immer wieder verwendete Figur der Manifestation des Bösens zu erkennen, die im weiteren Verlauf der Serie wohl zu einem epischen Kampf zwischen Gut und Böse führen wird.

Ob der Zuschauer allerdings so lange bei der Stange bleibt ist fraglich, allzu träge verlieren sich die ersten Folgen in der Etablierung einer Welt, wie man sie in vergleichbaren dystopischen, irgendwie postapokalyptischen Filmen und Serien in den letzten Jahren schon gesehen hat. Vielleicht ist es also vor allem das Versprechen, dass die neunte und letzte Folge der Serie ein neues Ende der Geschichte zeigen wird, das Fans des Romans bei der Stange hält, denn dieses Ende wurde von Stephen King persönlich geschrieben. Bis dahin heißt es also standhaft bleiben.

9 Episoden, ab 3. Januar wöchentlich bei Starzplay

„The Stand - Das letzte Gefecht“• USA 2020 • Creator: Josh Boone, Benjamin Cavell • Darsteller: James Marsden, Odessa Young, Owen Teague, Alexander Skarsgård, Whoopi Goldberg, Amber Heard

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